Rezept: Fried Green Tomatoes

Ein wunderbares Buch und ein aussergewöhnlicher Sommer-Snack aus den Südstaaten.

Viele von uns kennen das wunderbare Buch und den gleichnamigen Film:

“Grüne Tomaten” oder “Fried Green Tomatoes (at the whistle stop café)” von Fannie Flagg, in dem Kathy Bates und Jessica Tandy die Hauptrollen spielen.

Jeder, der das Buch gelesen oder den Film gesehen hat weiß, wie man sich mit einem vernehmlichen ‘Towonga’ Respekt auf einem Supermarktparkplatz verschaffen kann.

Die Geschichte spielt in den Südstaaten der USA wo sich zwei Frauen begegnen und die eine beginnt ihre Lebensgeschichte zu erzählen.

Ihre Erlebnisse werden das Leben der Anderen für immer verändern.

Gebratene grüne Tomaten sind ein nicht wegzudenkendes, traditionelles Sommer-Highlight in den Südstaaten und sie stehen auf beinahe jeder Speisekarte.

Sie sind eine wichtige Begleitung für jedes BBQ…dem im Film und Buch schließlich auch eine ganz besondere Bedeutung beigemessen wird.

Mit grünen Tomaten sind tatsächlich unreife Tomaten gemeint. Also nicht die grünen Sorten wie zum Beispiel die ‘Green Zebra’, die, auch wenn sie reif ist, grün bleibt.

Natürlich könnte man das Rezept auch mit roten Tomaten umsetzen aber die werden leicht matschig dabei. Das feste Fleisch der noch grünen, unreifen Tomaten bleibt in seiner Konsistenz genauso erhalten.

Zutaten

4 unreife, grüne mittelgroße Tomaten

1/2 Tasse Milch

1 Tasse Mehl

1/2 Tasse Maismehl

1/2 Tasse Semmelmehl, am Besten selbstgerieben aus altem Brot und Brötchen

Salz und schwarzer Pfeffer sowie gutes vegetarisches Brat-Öl

Und warum spreche ich hier immer von Tassen?

Natürlich weil es sich um ein original amerikanisches Rezept handelt und die Maßeinheiten dort eben in Tassen also ‘cups’ angegeben werden. Wenn man sich an dieses Maß zueinander hält, kann überhaupt nichts schief gehen. Egal ob die Tasse ein bisschen größer oder kleiner ist.

Zubereitung

Die Tomaten werden in etwa 1,5 cm dicke Scheiben geschnitten. Die beiden Enden werden großzügig entfernt.

Nun wird das Ei mit der Milch in einer kleinen Schale vermischt.

Das Mehl wird auf einen Teller gegeben.

Das Semmelmehl wird mit dem Mais-Mehl vermischt sowie mit Salz und Pfeffer und auf einen weiteren Teller gegeben.

Die nun einsetzende Reihenfolge ist ganz wichtig.

Die Tomatenscheiben werden zuerst in das Mail gegeben und darin gründlich gewälzt.

Erst danach tränkt man sie in der Milch-Ei-Mischung. Zum Abschluss werden sie schließlich gründlich auf dem Semmelbrösel-Teller gedreht und gewendet.

Nun benötigt man eine große Pfanne und erwärmt das pflanzliche Öl auf mittlerer Hitze. Die Tomaten werden nun so in die Pfanne gegeben, dass sie sich untereinander nicht berühren.

Wenn sie an der unteren Seite knusprig und braun geworden sind werden sie gewendet.

Sind beide Seiten fertig, so werden die Tomatenscheiben auf ein Papier-Küchentuch gegeben, welches das überschüssige Fett aufnehmen soll.

Denn so bleibt es eine gesunde und nicht allzu fette Beilage, welche immerhin fast 13 g Protein liefert.

Das Gift der grünen Tomaten

Zunächst einmal möchte ich vorweg aber noch klären wie es sich gesundheitlich mit unreifen Tomaten verhält.

Es geht um den Stoff Solanin den sie enthalten und der tatsächlich giftig ist. Er kann Kopfschmerzen verursachen oder Magenschmerzen. In richtig hohen Konzentrationen kann es zu Atembeschwerden und sogar zum Tode führen.

Test.de hat jedoch darüber einen Artikel geschrieben: “Keine Angst vor grün.”

Klicke einfach auf den kursiven Text und du kommst zum Artikel.

Wenn man die Tomaten halbreif also mehr orange als rot verzehrt, so liegt der Gehalt von Solanin bei 2 mg.

Die kritische Menge Solanin liegt bei 400mg aufwärts.

Unangenehme Beschwerden können ab 200mg auftreten.

Bei ganz grünen Tomaten verhält es sich natürlich anders. Je grüner die Tomate, desto höher ist die Solaninkonzentration. Diese ist vornehmlich im Strunk und im Ende enthalten weshalb diese großzügig entfernt werden.

Um Vergiftungserscheinungen zu bekommen, müsste man etwa 620 g unreife, grüne Tomaten verzehren. Da das Solanin aber gleichzeitig bitter schmeckt, ist es eher unwahrscheinlich, dass man eine so große Menge verzehrt. Das Solanin ist ein Schutz und Abwehrmechanismus der reifenden Tomatenfrucht und ist auch in Kartoffeln vorhanden.

Aber das Solarnin ist auch in der Schale eingelagert. Man kann also die Tomaten vorher vorsichtig schälen wenn man unsicher ist.

In den Südstaaten werden die grünen Tomaten auch erst dann benutzt, wenn sie ganz kurz davor sind zu reifen, also orange zu werden. Auch eine gerade eben nicht mehr ganz grüne Tomate geht dabei durch!

Bei solchen halbreifen Tomaten müsste man schon etwa zehn Kilo zu sich nehmen um eine Vergiftung zu erleiden.

Menschen reagieren unterschiedlich auf das Gift und es bleibt in den Pflanzen enthalten, auch wenn die Tomaten gekocht, gebraten oder gegart werden. In vielen Ländern werden sie jedoch trotzdem in kleinen Mengen verzehrt.

Man darf sagen, wenn man es bei 4 Scheiben belässt, so wird man sehr wahrscheinlich keinerlei Schwierigkeiten damit bekommen. In den USA ist ein ‘serving’, also eine Portion, daher immer auf 4 Scheiben begrenzt.

Die kritische Menge Solanin liegt, wie gesagt, bei 400mg aufwärts.

Wo bekomme ich grüne Tomaten?

In den Südstaaten sind sie natürlich überall erhältlich. Oft schon gleich fertig geschnitten oder bereits paniert abgepackt.

Hier bei uns ist die Sache etwas kniffliger aber nicht unmöglich.

Wer ein eigenes ein Gemüsebeet oder ein paar Töpfe mit Tomaten hat, ist natürlich ganz klar im Vorteil denn hier kann man die Tomaten einfach unreif ernten, genau in dem Augenblick wo sie von grün zu orange übergehen.

Man kann sich jedoch immer für grüne Tomatensorten entscheiden, die einfach auch im vollreifen Zustand ihr schönes Grün behalten.

Die ‘Green Zebra’ hat ein schönes festes Fruchtfleisch und ist bestens geeignet.

Aber es gibt noch eine Menge mehr grüne Tomatensorten, die man hervorragend für das Rezept verwenden kann, ohne irgendein Risiko ein zu gehen.

Zum Beispiel die Roma-Tomaten oder San Marzano lassen sich sehr gut verarbeiten.

Wir wünschen euch viel Freude mit diesem Südstaaten-Zauber.

Towonga, ihr Bienenbetörerinnen…. Und wer jetzt nicht weiß, was das bedeutet, der sollte unbedingt den Roman lesen..oder zum fertigen BBQ den Film ansehen.

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