Tipps: Training mit Rheuma
So funktioniert es optimal.
Warum zahlt sich Training bei Rheuma aus?
Menschen mit Rheuma sollten unbedingt körperlich aktiv und in Bewegung bleiben.
Durch Sport erhält man nicht nur die Fitness und die Kraft sondern man wirkt auch der rheumabedingten Erschöpfung entgegen.
Die Gelenke müssen, so gut es geht, beweglich gehalten werden auch wenn es am Anfang weh tut.
Dies ist vollkommen normal da der Körper sich erst einmal der neuen Situation gegenüber anpassen muss. Auch das Gefühl erschöpft zu sein ist am
Anfang etwas intensiver.
Leider brechen genau hier viele ihr Training wieder ab, da sie das Gefühl haben, es täte ihnen überhaupt nicht gut. Besser wäre es jedoch die
Umstellungsphase abzuwarten denn diese Effekte gehen vorüber.
Es ist wichtig sanft zu trainieren und dran zu bleiben. Selbstverständlich darf man sich dabei nicht überfordern.
Im Laufe der Zeit wird die Muskulatur gestärkt und die Sehnen und Bänder können ihre Aufgabe besser erledigen. Somit übernehmen sie vermehrt die
Arbeit und entlasten die Gelenke. Und dies wirkt sich schlußendlich positiv auf den Schmerz aus.
Durch körperliche Aktivität werden die sogenannten Myokine frei gesetzt. Diese unterstützen den Knochenstoffwechsel positiv.
Die Krankheit verläuft phasenweise. Es ist sehr wichtig nicht nur in schmerzfreien Zeiten zu trainieren sondern kontinuierlich dran zu bleiben.
Durch die Schmerzen nehmen die Betroffenen oft Schonhaltungen ein, die zu muskulären Dysbalancen führen.
Sport verlängert in jeder Hinsicht die Lebenserwartung, da das Herzkreislaufsystem aktiviert wird. Wer rastet, der rostet.
Training stärkt zudem das Immunsystem und hilft dabei gegebenenfalls das Gewicht zu kontrollieren.
Welches Training ist geeignet?
Bestens geeignet ist hier persönlich betreutes, funktionelles Training, mit dem eigenen Körpergewicht und Kleingeräten.
Ein Gerätetraining erlaubt keinen freien Bewegungsablauf und ist daher teilweise einfach etwas schlechter durchführbar.
Yoga ist ein sehr gelenkschonendes Training ebenso wie Tai Chi, das sogenannte Schattenboxen.
Wassergymnastik ist ebenfalls gut da die Bewegungen nur gegen den sanften Wasserdruck laufen. Selbstverständlich ist Walking oder
Spazierengehen gut. Radfahren, schwimmen…alles was in Bewegung hält aber die Gelenke nicht zu sehr in Anspruch nimmt.
Um sich zu entscheiden, sollte man sich strikt an seinen Vorlieben oder Vor-Erfahrungen orientieren. Auch ein Tanzkurs kann als gutes Training
gewertet werden.
Studien haben gezeigt, dass Sport und Bewegung für Rheuma keine gesundheitlichen Nachteile haben.
Wichtig ist die Kontinuität und sich realistische Ziele zu setzen.
Wieviel Training ist hilfreich?
Dies ist eine sehr individuelle Entscheidung die zwischen Schmerz und Motivation angesiedelt ist. Die WHO empfiehlt 150 Minuten moderate
Bewegung oder 75 Minuten intensiveres Training pro Woche.
Diese Empfehlung gilt explizit auch für Menschen mit chronischen Gelenkserkrankungen.
Derzeit erreichen nur 54% der Betroffenen dieses Ziel.
Möglicherweise kostet ein Training am Anfang eine Menge Überwindung aber es lohnt sich in jedem Fall.