Ratgeber: Zecken – Gefährliche Blutsauger
Kann ein Zeckenbiss ernsthaft krank machen?
Was ist eine Zecke?
Man möchte sie wahrscheinlich gerne einfach in das große Reich der Insekten einsortieren aber das ist verkehrt. Zecken sind Spinnentiere aber Spinnentiere zählen nicht alle zu den Insekten .
Spinnentiere kann man in zwei Gruppen aufteilen. Dazu gehören die Sinnen die weben und interessanterweise auch die Skorpione. Und dann gibt es die Milben. Und Zecken gehören tatsächlich in diese Gruppe hinein.
Also sind Zecken mit Krebsen verwandter als mit zB. kleinen Käferchen.
Sie haben acht Beine und einen kleinen knöpfchenförmigen Körper. Zecken ernähren sich von Blut, und wenn sie sich voll saugen, dann schwillt ihr Körper um ein vielfaches an.
Übrigens sind Zecken, wahre Überlebenskünstler, und es gibt sie schon seit 350 Millionen Jahren auf unserem Planeten. Sie werden auch Holzböcke genannt. Das kommt daher, dass man früher annahm, dass sie sich auf Bäumen aufhalten und sich herab fallen lassen, sobald ein potentielles Opfer vorbei läuft. Heute weiß man, dass das nicht stimmt. Zecken leben auf Gräsern und Halmen und man streift sie sich selbst über, wenn man zum Beispiel über eine Wiese läuft.
Survival-Profis
Wenn man bedenkt, wie lange es tatsächlich schon Zecken gibt, dann kann man sich vorstellen, dass die Kleinen einiges an ausgeklügelten Überlebenstechniken draufhaben .
Gerät eine Zecke also zum Beispiel aus Versehen mit in die Waschmaschine dann wird sie einen Vollwaschgang bei 40° locker überleben. Erst ab 60° wird es eng .
Sie können sehr hohe Temperaturen überleben und sterben erst, wenn das Thermometer unter 20° abfällt und das für mehrere Tage. Im Winter verstecken sich die Zecken einfach an etwas wärmeren Orten und warten ab. Durch den Klimawandel ist die Zeckenpopulation stark angestiegen.
Zecken überleben, selbst wenn sie bei -12° in einem Gefrierschrank landen, bis zu einem Tag.
Wenn man eine Zecke mit einer Toilettenspülung loswerden möchte, dann ist dies auch keine besonders sichere Methode. Zecken können bis zu 30 Tage lang im Wasser überleben, ohne dass sie großen Schaden nehmen.
Hat man eine Zecke am Körper, selbst wenn diese noch nicht zu gebissen hat, so wird man sie beim duschen auch nicht wirklich los. Zecken können sich regelrecht weg ducken und warten einfach ab.
Hat sich eine Zecke so richtig vollgesogen, dann kann sie sage und schreibe jahrelang davon weiter leben, ohne dass sie noch einmal nach tanken gehen müsste.
Tatsächlich ist es auch noch nicht ganz geklärt, was eigentlich der Sinn und Zweck einer Zecke ist. Jedes noch so kleine Tierchen erfüllt ja eine Aufgabe im großen Kreislauf des Lebens. Zecken sind Parasiten. Parasiten haben mithin die Aufgabe, das Immunsystem ihrer Wirte zu stärken. Dies könnte also eine mögliche Funktion sein, aber so ganz ist es, meinen Recherchen zufolge, noch nicht geklärt.
Sie haben schon einen Platz in der Nahrungskette, d.h. alle Haushühner und ähnliche Vertreter fressen Zecken.
Zecken ernähren sich gleichermaßen gern von tierischem und menschlichen Blut und wechseln auch zwischen den Wirten hin und her- also ja: läuft eine Zecke auf einem Hund herum, so könnte sie bei Gelegenheit auch auf Frauchen oder Herrchen wechseln.
So richtig aktiv werden sie nach Sonnenuntergang.
Übertragen Zecken auch Krankheiten?
Allerdings tun Sie das und deshalb ist der Umgang mit Ihnen auch so problematisch.
FSME
Ganz ausgesprochen ist das die FrühSommerMeningoEnzehalitis. Nicht jeder Zeckenbiss führt zu einer FSME. Wurde man jedoch infiziert. Dann zeigen sich erst einmal Beschwerden, die einer Grippe ähneln. Man kann leichtes Fieber haben oder Kopfschmerzen und Gliederschmerzen und man fühlt sich allgemein ein bisschen krank und schlapp. Das Problem ist, dass man zu diesem Zeitpunkt meistens schon vergessen hat, dass man von einer Zecke gebissen wurde oder man hat es vielleicht gar nicht mitbekommen.
Ist man angesteckt, dann hat die Zecke einen Virus übertragen und dieser vermehrt sich nun im Rückenmark und im Gehirn. Im Ernstfall kann dies zu Lähmungen und Sprechstörungen führen. Schlimmstenfalls kann eine FSME sogar tödlich verlaufen .
Aber ebensogut kann die Erkrankung auch ganz leicht verlaufen und wenig schwere Folgen nach sich ziehen.
Man kann sich gegen FSME impfen lassen. Hier findest du alle wichtigen Informationen: FSME-Impfung.
Borreliose
Diese, durch Zecken hervorgerufene Erkrankung kann unterschiedlich stark verlaufen. Manchmal bemerkt man sie überhaupt nicht. Bei anderen jedoch können wirklich schwere Krankheitsverläufe resultieren die das Nervensystem, die Gelenke und auch das Herz stark in Mitleidenschaft ziehen.
Die Erreger können auch einfach im Körper ‚ruhen‘ und erst Jahre später bricht die Erkrankung dann aus.
Leider haben wir auch keine Immunisierung, wenn wir schon einmal im Leben an einer Borreliose erkrankt sind .
Die Symptome können so vielseitig sein, dass man oft nur schwer erkennt, was eigentlich der Grund dafür sein könnte. Die Borreliose verheilt auch nicht von alleine sondern nun müssen Antibiotika her.
Die Infektion kann man jedoch auf der Haut erkennen. Einige Tage, manchmal aber auch einige Wochen nach dem Stich der Zecke bildet sich ein roter Ring rund um den Einstich aus. Dieser Ring wird dann allmählich größer und blasser und ist ein eindeutiger Hinweis auf eine Infektion.
Jetzt sollte man unbedingt zum Arzt gehen und mit der Antibiotikum-Behandlung beginnen.
Wie kann ich mich schützen?
Ich habe selbst Haustiere und die haben auch immer wieder Zecken. Deshalb beginnt mein persönlicher Schutz vor den Parasiten damit, dass ich den Zeckenbefall meiner Tiere verhindere. Dafür gibt es Halsbänder und ändern Möglichkeiten, die man mit dem Tierarzt besprechen kann.
Um sich selbst zu schützen kann man Zeckenschutzsprays kaufen und sich damit einsprühen, wenn man sich in Wald und Flur begibt. Das ist auch für Sportler eine dringende Empfehlung, die gerne an der frischen Luft unterwegs sind. Strümpfe und lange Hosenbeine helfen gegen die Plagegeister sowie lange Ärmel und festes Schuhwerk verhindert ebenfalls, dass Zecken sich auf den Weg machen können.
Man muss wissen, dass Zecken, die man sich eingesammelt hat nicht sofort zu stechen. Sie begeben sich gerne auf die Wanderschaft und klettern, still und unbemerkt immer weiter nach oben, um sich dann in warmen und unauffälligen Nischen ein zu nisten.
So steigen Sie gerne hoch bis an den Kopf und setzen sich im Nacken an der Haarlinie fest. Aber auch in der Leistengegend fühlen sie sich wohl. Eigentlich überall dort, wo es dunkel und warm ist. Manchmal verkriechen sich die Zecken dabei auch an Orte, die man mit dem bloßen Auge nicht erkennen kann. Deshalb sollte man, wenn man unsicher ist, mit einer Blutuntersuchung abklären lassen, ob sich Borrelien im Blut befinden.
Wer im Hochsommer draußen sein möchte und dabei trotzdem nicht angezogen sein will, wie im späten Herbst, der muss sich einfach wirklich immer wieder gewissenhaft selbst ab suchen.
Wie gesagt brauchen die Zecken eine ganze Weile, bis sie hochgekrabbelt sind und so hat man gute Chancen, sie auf ihrer Wanderschaft zu entdecken und zu entfernen.
Wird man von einer Zecke gestochen, muss man nicht gleich in Panik verfallen, denn nicht jede Zecke überträgt gleich eine der beiden Krankheiten.
Die meisten Stiche sind vollkommen harmlos. Man kann sich im Internet Karten ansehen die aufzeigen, in welchen Gebieten gerade besonders viele Krankheitsfälle aufgetreten sind. So kann man sagen, dass es in Süddeutschland generell zu mehr Infektionen kommt.
Je früher man eine Zecke findet und entfernt, desto besser sind die Chancen nicht zu erkranken.
Wie gesagt, nicht jede Zecke überträgt eine Borreliose.
Und auch nicht jeder Zeckenbiss überträgt eine FSME.
Fazit
Wenn man erst einmal für das Thema Zecken sensibel wurde, dann kann man schon oft das Schlimmste verhindern. Bei einer Wanderung ist es vollkommen in Ordnung, sich vernünftig anzuziehen und vorher einen Zeckenschutz aufzutragen. Ansonsten kann man sich selbst kontrollieren oder man geht zum Arzt um mögliche Symptome abzuklären.
Eine Borreliose erkennt man oftmals an dem roten Ring rund um den Einstich .
Lebt man mit Haustieren zusammen so wie wir, dann sollte man auch diesen Lieblingen einen gründlichen Zeckenschutz verpassen denn so verhindert man, dass die Zecken von einem zum anderen wandern.
Zecken gehören zu unseren Sommern mit dazu genauso wie es Moskitos auch tun.
Man sollte sich allerdings nicht ganz darauf verlassen, dass man nur im Sommer von einer Zecke gestochen werden kann. Da unsere Winter immer wärmer werden, haben sich die Überlebenschancen der Parasiten deutlich verbessert und die Zecken-Zeit hat sich dadurch deutlich erweitert.
Wer aber ein bisschen auf Symptome achtet und sich vernünftig in der Natur bewegt, darf sich auf einen schönen Sommer freuen.