Hunger: Ein trügerisches Gefühl

So verhinderst Du unnötiges Essen.

Hunger ist nicht gleich Hunger. Hunger ist ein durchaus vielseitiges Gefühl, mit welchem unser Körper sehr viele verschiedene Dinge ausdrücken möchte.

Wir alle haben schon Sätze gesagt wie: “Ich habe einen Bärenhunger, ich muss jetzt sofort etwas essen!”

Aber nur teilweise haben wir dann wirklichen echten Hunger, der daraus resultiert, dass es Essenszeit ist und wir einen leeren Magen haben.

Wir haben im Laufe der Zeit vergessen, auf uns selbst zu hören und neigen zu Fehlinterpretationen von Signalen, die unser Körper sendet.

Das bedeutet, unser Körper sagt uns etwas, und wir machen daraus sehr schnell ganz einfach „Hunger“.

Es gibt mehrere Arten von diesem so genannten Hunger und wir schauen uns das genauer an.

Denn Fakt ist, wenn du die Wahrnehmung, dass du Hunger hast richtig interpretierst, kannst du dir so einige unnötige Mahlzeiten ganz einfach sparen.

Appetit

Wenn man durch eine Fußgängerzone läuft, dann wird man im wahrsten Sinne des Wortes bombardiert mit leckeren Lebensmitteln. Wir sehen die Törtchen oder wir riechen die herzhafte Bratwurst.

Sofort stellt sich ein Gefühl von Hunger ein, welches manchmal sogar begleitet wird davon, dass einem wirklich das Wasser im Munde zusammen läuft.

Und schon glauben wir wirklich Hunger zu haben. Dabei verwechseln wir in diesem Augenblick den Hunger mit dem Appetit.

Der echte Hunger

Natürlich gibt es ihn auch, den waschechten und unverwechselbaren Hunger. Man kann ihn teilweise hören denn der Magen knurrt so laut, dass sogar andere Menschen es wahrnehmen können. Das ist der echte Hunger: der Magen-Hunger. Durch das unangenehme Gefühl signalisiert der Körper, dass ihm die Energie demnächst ausgeht und dass er jetzt wirklich und ehrlich Nachschub benötigt.

In diesem Fall darfst du deinem Körper vertrauen und etwas Schönes essen.

Durst

Ist in unserem Körper das Flüssigkeitsniveau auf ein kritisches Level gesunken, so signalisiert das Gehirn, dass etwas getrunken werden soll.

In diesem Zustand bekommen wir das Bedürfnis zum Beispiel auf etwas herum zu kauen oder etwas zu naschen. Etwas zu knuspern oder je nachdem, was wir gerade sehen, bekommen wir Appetit auf ein Eis. Nun haben wir tatsächlich das verwechselt, was uns unser Körper hat signalisieren wollen. Wir essen etwas obwohl wir eigentlich Durst hatten.

Das bedeutet nichts anderes, als dass wir tatsächlich immer im Blick haben sollten, wie viel wir getrunken haben. So tappen wir nicht in diese verkehrte Hungerfalle.

Frustessen

Der Hunger unserer Seele ist etwas ganz Besonderes. Wenn wir erschöpft sind, frustriert, verärgert oder wenn wir Liebeskummer haben, dann greifen wir sehr oft zu Süßigkeiten oder tendieren zu übermäßigem Essen. Da wird dann ein riesiger Teller Spaghetti in Hochgeschwindigkeit geleert oder es gibt eine ganze Schachtel Pralinen.

Tatsächlich kann sich dieser Hunger wie ein echter Hunger anfühlen obwohl seine Ursache mehr in unserer Stimmung liegt, als in einem leeren Magen.

Von Kindheit an, haben wir gelernt, dass Süßigkeiten etwas ganz Besonderes sind, eine Belohnung, eine große Ausnahme oder eine Wiedergutmachung für ein aufgeschlagenes Knie.

Und genau daran erinnert sich unser Körper denn in diesen Momenten hatte er Glückshormone ausgeschüttet.

Um uns jetzt auf unserem seelischen Tiefpunkt zu helfen, erinnert der Körper daran, dass wenn man nur schnell genug einen leckeren Burger isst oder ein Eis mit Sahne verzehrt, Glückshormone ausgeschüttet werden können und dass es einem gleich viel besser geht.

Das stimmt sogar für den Augenblick aber die nachhaltigen Folgen, wenn wir ordentlich zugenommen haben, dürften bei weitem frustrierender und ärgerlicher sein, als das kurze Glücksgefühl.

Es ist vollkommen in Ordnung wenn man sich mal ein kontrolliertes Frustessen genehmigt. Schwierig wird es dann, wenn es immer wieder passiert und vollkommen unkontrolliert und unbemerkt.

Gier

Dieses Gefühl ist intensiver als Appetit und genauso bohrend wie der echte Hunger.

Es basiert aber nicht auf Liebeskummer oder einer Frustration sondern kommt aus dem Nichts.

In diesem Moment sollte man hellhörig werden und feststellen, was einem der eigene Körper da gerade vorschlägt.

Meistens kann man dann, in diesem Zustand, ein genaues Lebensmittel benennen. Sei es ein Steak, oder eine Kiste frischen Obstes.

Hier geht es nicht nur um Süßigkeiten sondern es werden einem auch andere Lebensmittel einfallen, auf die man gerade ausgesprochene Lust bekommt.

Der Körper sagt einem hier, dass ihm irgendein wichtiges Mineral, ein spezielles Vitamin oder andere lebenswichtige Stoffe gerade drohen auszugehen.

Also sendet das Gehirn ganz klare Botschaften und stellt einen Appetit auf genau das her, was gerade am meisten benötigt wird.

In so einem Fall sollte man sehr schnell reagieren. Das verhält sich genau wie beim Durst.

Placebo-Effekt

Hier kommt ein Trick den man anwenden kann wenn man abnehmen möchte.

Wir wissen ja nun, dass unser Gehirn eine zentrale Rolle in unserer Wahrnehmung von Hunger hat.

Man kann sich den so genannten Placebo Effekt ganz einfach zu Nutze machen.

Ich glaube wir alle kennen das Gefühl, dass wir sehr großen Hunger hatten und uns bereits nach dem ersten Bissen schon viel, viel besser fühlen. Obwohl noch gar nicht viel im Magen angekommen ist und die Nährstoffe vom Körper ganz sicher noch nicht verarbeitet wurden.

Der gute alte Satz „das Auge isst mit“ ist vollkommen richtig.

In einem Test hat man Probanden Suppenportionen gezeigt. Die einen bekamen 300 ml zu sehen die anderen bekamen 500 ml zu sehen.

Allerdings aßen alle aus der Gruppe die gleiche Menge, nämlich 300 ml. Die Hälfte glaubte also nur 500 ml gegessen zu haben.

Das Resultat des Tests war sehr erstaunlich. Nach etwa 2 Stunden fühlt sich die Gruppe, die 300 ml gesehen und gegessen hatten hungrig. Die anderen aber, die 500 ml gesehen hatten und ebenfalls 300 ml gegessen fühlten sich immer noch sehr satt.

Das bedeutet nichts anderes, als dass wir, wenn wir abnehmen möchten ganz einfach unsere Portionen größer und üppiger erscheinen lassen müssen. Wie geht das? Nun, man präsentiert die Mahlzeiten für das Auge auf einem kleineren Teller. Dieser ist dann randvoll mit guten Speisen und das Gehirn wird einem ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl dafür schenken. So kann man sich den Placebo Effekt zu Nutze machen um länger satt zu bleiben, wenn man mit kleineren Portionen auskommen möchte.

Ihr Lieben, hört auf Euren Körper und vertraut Eurem Gehirn. Wenn man lernt, die verschiedenen Gefühle von Hunger zu unterscheiden dann rutschen einem weniger zusätzliche und unnötige Mahlzeiten durch.

Klug ist es, sich einen Mahlzeiten Rhythmus anzueignen und diesen durch zu halten -es sei denn man gönnt sich sehr bewußt eine zusätzliche Mahlzeit!

Be FunctionFit!

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