Fitness Mythen und was dahinter steckt

8 falsche Annahmen zum Thema Fitness und Training-wir sagen was richtig ist.

Es halten sich ein paar Legenden und Mythen über Training und Trainingserfolge, die sich ganz einfach fest gesetzt haben und so nicht stimmen. Genau so ist es beim Thema Fitness. Wir räumen heute damit auf und erklären, wie es richtig ist.

  1. Wenn ich die Bauchmuskulatur trainiere bekomme ich sofort einen flachen Bauch: Immer wieder kommen Frauen zu uns in den Club, die abnehmen möchten und vor allem am Bauch. Daher wünschen sie sich von uns ganz viele Übungen in ihren Trainingsplan, die gezielt die Bauchmuskulatur beanspruchen. Kann das funktionieren? Klare Antwort: Nein. Wir sind genetisch programmiert und jeder Körper entscheidet für sich und vollkommen unterschiedlich, wann er und wo und wieviel Fett abbaut. Wir müssen uns als gesamtes System verstehen. Wir können nicht erwarten, dass man gezielt dort hin trainieren kann, wo wir am ehesten Fett abnehmen möchten. Der Bauch ist bei Frauen eher die Region, wo das Fett am längsten festgehalten wird. Fängt man nun also an mit ganz vielen Crunches & Co so kann eher das Gegenteil passieren. Das Fett bleibt, aber der Muskel dahinter wird optimal trainiert. Der Bauch kommt also weiter raus. Zielführend wäre, die großen Muskelgruppen im Körper zu aktivieren, wie in den Beinen und im Rücken um viel mehr Fett-Verbrenner-zellen zu schaffen. Die Mitochondrien verbrennen das Körperfett und je mehr wir aufbauen, desto einfacher geht das. In der Bauch-Region haben wir vergleichsweise wenige Muskeln und werden also weniger Mitochondrien aufbauen. Besser den Rücken stärken und insgesamt gleichmäßig Fett verbrennen und den Bauch erst einmal weniger trainieren. Später- zur Definition- ist er dann aber natürlich dran!
  2. Fettverbrennung beginnt erst nach 30 Minuten: Falsch! Die anaeroben und aeroben Abläufe im Körper laufen parallel ab und nicht nacheinander. Die Art der Belastung also bestimmt, wann welche Energie vom Körper bereit gestellt wird. Langsames Joggen zum Beispiel kann ab der ersten Minuten Fett verbrennen aber nur, wenn auch ausreichend Muskulatur vorhanden ist! Nach 30 Minuten greift der Körper auf andere Energiedepots zurück und dies ist wichtig für Marathonläufer, die sich nun zeitnah mit einem Energieriegel versorgen damit die Depots nicht leergelaufen werden. Für den normalen Jogger gilt: lieber Intervall-Joggen um den Körper daran zu hindern sich schnell anzupassen!
  3. Ich kann einfach ‘nur so’ die Arme trainieren. Theoretisch ja aber es soll ja auch etwas dabei heraus kommen. Zum Beispiel ein schöner Trizeps. Wer eine schwache Mitte hat, wird wenig Freude daran haben, mit Hanteln vollkommen losgelöst, den Trizeps zu attackieren. Ruckzuck ist das Becken nach vorn geschoben, der Oberkörper hängt weit nach hinten und die Bandscheibe bebt. Als Dank habe ich also keinen Trizeps sondern einen kaputten, schmerzenden Rücken. Es ist absolut wichtig, bevor man die ‘Außenbezirke’ trainiert, dafür zu sorgen, dass die Core-Muskulatur stimmt. Nur dann kann ich effektiv und korrekt trainieren und werde mich über schnelle Erfolge, ohne Schmerzen, freuen.
  4. Viel hilft viel: Wir erleben es auch immer wieder im Studio. Die Übermotivation von Anfängerinnen im Training. Ist es möglich viel schneller Erfolge zu erzielen, wenn ich jeden Tag besonders lange trainiere? Nein! Insbesondere am Anfang muss der Körper an Training gewöhnt werden und dreimal die Woche dreißig Minuten sind das Äußerste. Nimmt man dem Körper, zwischen den Trainings, die Chance sich ausreichend zu regenerieren so wird man eher Muskeln verlieren und Fett einlagern als umgekehrt. Der Körper empfindet Stress und das ist seine Schutzreaktion. Dies gilt auch dann noch, wenn man nicht mehr Einsteiger im Fitness-Training ist. Der Körper freut sich über steigende Intensität und Abwechslung im Training aber es muss nicht mehr werden und auch nicht länger dauern.
  5. Frauen müssen anders trainieren als Männer. Stimmt nicht. Uns unterscheiden die Hormone. Bei Männern ist es das Testosteron. Bei Frauen das Östrogen. Dadurch bauen Männer schneller und etwas einfacher Muskeln auf. Das ist aber auch schon alles und hat keinen Einfluß auf Übungsauswahl und Härtegrad eines Trainings.
  6. Ich bin zu alt um noch Sport zu machen. Traurig aber wahr: speziell diese Annahme sitzt tief bei vielen älteren Menschen. ‘Bei mir ist doch alles schon zu spät’. Dabei ist es das nie. Jeder Körper, der gesund ist, kann angemessen bewegt und trainiert werden und in jedem Alter hat man nur Vorteile davon. Das Training hat einen Anti Aging Effekt, Knochendichte wird verbessert, das Immunsystem gestärkt, Haltung und Balance werden gefördert, der Blutdruck verbessert sowie das Herzkreislaufsystem unterstützt. Die Beweglichkeit wird besser und die Koordination und ich könnte diese Liste noch ewig weiter führen. Fazit: Es ist nie zu spät.
  7. Auf dem ‘Tret-Rad’ werde ich Fett verbrennen. Das stimmt so nicht da Radfahren, egal ob auf der Strasse oder auf dem Tret-Rad, in den Bereich ‘Cardio’ fällt. Ein Cardio-Training verbraucht Kalorien, das ist richtig aber es verbrennt nicht zwingend Fett und schon gar nicht, wenn man es regelmäßig und ohne Steigerung und Abwechslung macht. Durch Kraftsport wird der Körper Muskeln aufbauen und dann in den ‘Ruhezeiten’ mehr Fett verbrennen als ohne die Muskulatur.
  8. Dehnen vor dem Training ist sinnvoll. Ist es nicht. Eher wird die Spannung der Muskeln, durch die Dehnung, herabgesetzt und das wirkt sich sogar ungünstig auf Dein Krafttraining aus. Ausserdem steigerst Du die Verletzungsgefahr und setzt sie nicht herab.

Wir hoffen ein wenig Licht in das dunkle Dickicht von irrigen Annahmen über die Fitness und das Training geworfen zu haben.

Be FunctionFit!

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