Biohacking: Der Fitnesstrend 2023

Von der Kunst sich selbst zu programmieren.

Jedes Jahr tauchen neue Trends auf und das gilt natürlich auch für den Fitnessbereich. Wir werfen heute einen genauen Blick auf den neusten Trend: Biohacking.

Was bedeutet Biohacking?

Der Begriff ‚Hacking’ kommt natürlich aus der Computersprache und gemeint ist damit, sich an verschiedenen Passwörtern oder Codes vorbei in das Innere eines Systems zu begeben um dort eigene Programmierungen vorzunehmen.
Beim Biohacking geht es jedoch nicht um einen fremden Computer zu dem man keinen Zugang hat, sondern es geht um den eigenen Körper.
Da wir viele Körperfunktionen oder körperliche Reaktionen nicht wirklich beeinflussen können ,ist im Prinzip der eigene Körper ein System, dessen Passwörter es zu knacken gilt, um kontrollierter mit sich selbst leben zu können.
Biohacking ist vom Ansatz her nichts Neues. Es kommt aus dem Leistungssport und ist für Athleten gedacht. Wie so oft hat der Trend in den USA begonnen und schwappt jetzt nach Europa.


Und wofür ist das gut?

Nun, die Biohacker wünschen sich eine möglichst hohe Kontrolle über ihren Körper um diesen bestmöglich zu verstehen und beeinflussen zu können.

Ziel ist es einfacher gewisse gesundheitliche Ziele zu erreichen.

Biohacks geben einem also, nach jetzigem Kenntnisstand, die Möglichkeit das Beste aus dem Körper heraus zu holen.

Damit ist zum Beispiel die Reduzierung von Stress gemeint oder die Verbesserung der sportlichen Trainingsleistung oder der körperlichen Fitness.

Die Bandbreite der möglichen Ziele ist absolut individuell. Für manche soll die Methode dabei helfen wieder besser zu schlafen oder die Hormone wieder besser in den Griff zu bekommen.

Bio-Hacker möchten also eine höhere Körperkontrolle erreichen um gesünder, fitter, leistungsfähiger oder wiederstandsfähiger zu werden.
Das Biohacking soll dabei helfen schneller abzunehmen und tatsächlich auch insgesamt glücklicher zu leben.
Im Prinzip zielt alles darauf ab, dass wir uns selbst besser kennen lernen um zum Beispiel nie wieder Heißhungerattacken zu bekommen und uns durchgehend fit und energiegeladen zu fühlen.


Wie läuft das ab?

Um bei dem Beispiel mit dem Computer zu bleiben: ein Programmierer, der sich in einen anderen Computer hinein hackt, möchte dort die Programmierung verändern. Und genau dies versucht der Bio Hacker bei sich selbst auch. Jeder Körper hat ein körpereigenes Programm und dieses soll durch gezielte Reize verändert oder mindestens beeinflusst werden.

Es gibt ein paar einfache Regeln, die die Biohacker befolgen sollten und die sind im Prinzip zunächst einmal gar nichts Neues. Diese Regeln müssten eigentlich jedem von uns sehr, sehr bekannt vorkommen:

Zunächst einmal sollen alle Mobilfunkgeräte spätestens 2 Stunden vor dem zu Bett gehen ausgeschaltet werden und nicht im Schlafzimmer wieder aufgeladen werden.

Es soll eine ausreichende Vitamin D Versorgung stattfinden, damit der Körper stets leistungsbereit ist.

Regelmäßige Meditationen stehen auf dem Plan ebenso wie das Intervall-Fasten. Es sollen nur noch gesunde Fette gegessen werden wie etwa aus Oliven oder Walnussöl und anderen gesunden Sorten. Ungesunde Nahrungsmittel wie zu viel Salz und Zucker generell, verschwinden aus der Ernährung. Bio Hacker leben weitesgehend glutenfrei und verzichten auf Milchprodukte.

Es soll grundsätzlich nur noch morgens trainiert werden und dabei wird eine maximale Erschöpfung innerhalb kürzester Zeit angestrebt, wie zB. bei einem HIIT – Training. Bio Hacker möchten ihre Muskeln aufbauen um mehr Mitochondrien in sich zu tragen, die mehr Fett verbrennen.

Eis-Baden oder eiskalte Duschen gehören dazu.

Da Bio Hacker sich gerne auch einmal an ihre körperlichen Grenzen führen mit Kältetrainings, exzessiven Höhentrainings oder super anstrengenden Cardio Einheiten ist diese Methode wirklich nicht für jeden geeignet.

So wirkt Biohacking

Obwohl die Regeln sehr einfach und sehr logisch erscheinen, so weiß man bereits, dass sie manche Menschen tatsächlich an ihre körperlichen Grenzen führen. Biohacking ist also wirklich keine Methode für alle und für jeden.

Angeblich funktioniert es auch nur, wenn man wirklich konsequent dran bleibt. So ein ‚bisschen Biohacking’ würde nichts verändern. Offensichtlich muss man also bereit sein, diese Regeln als neue Lebensphilosophie zu betrachten.

Hat man diese Hürde genommen und lebt die Regeln konsequent, so würde man in der Lage sein deutlich näher an seine eigene Biologie heran zu kommen um diese optimieren zu können. Ziel ist es den eigenen Organismus möglichst optimal zu fördern und zu pflegen um besser zu schlafen, fitter zu werden und mental weniger angreifbar zu sein.

Biohacking ist also keine neue Lehre sondern arbeitet vielmehr mit der Erkenntnis, dass Körper und Geist eine Einheit sind die sich jedoch gegenseitig immer wieder beeinflussen. Im Schlechten wie im Guten.

Biohacker behaupten, dass sie mit einer konsequenten Verhaltensänderung überschüssiges Fett verlieren ohne jemals zu hungern und das bei nur zweimal 30 Minuten Training in der Woche. Sie geben an, in kürzester Zeit weite Strecken laufen zu können und selbst ihren IQ um zehn Punkte erhöht zu haben. Außerdem sagen Biohacker, dass sie mit weit weniger Schlaf auskommen und sich perfekt fit fühlen.

Fazit

Grundsätzlich muss ich sagen, dass ich alles gut finde, was sich auch ein bisschen nach innen richtet. Die Beschäftigung mit der eigenen Psyche und mit der eigenen Biologie ist mit Sicherheit sehr sinnvoll. Ich finde es ein bisschen problematisch, dass Bio Hacking Menschen offensichtlich teilweise an ihre körperlichen Grenzen führt . Das mag für Athleten, die große Anstrengungen bewältigen müssen, elementar wichtig sein aber ob es dem Otto Normalverbraucher am Ende des Tages wirklich hilft, finde ich zumindestens fraglich. Biohacking soll eine Lebensveränderung sein und nicht nur eine Phase, also etwas was man eine Zeit lang mitmacht und dann wieder aufgibt. Ich glaube, dass in jedem von uns sowieso schon ein kleiner Bio Hacker schlummert denn mit vielen kleinen Dingen beeinflussen wir uns bereits unbewusst.

Ich denke da an die gemütliche Badewanne die man sich eingelassen hat, sanfte Musik dazu hört während man in eine Kerze blickt.

Ich denke an den morgendlichen Kaffee, von dem man ganz fest glaubt, dass er einen bereit macht für einen ganzen langen Tag, während man nur seinen Duft in der Nase hat.

Vielleicht ist es ein erster guter Schritt auf dem Weg zum Biohacking wenn wir uns über diese kleinen stimmungsgebenden Dinge klar werden und diese ein bisschen bewusster erleben.

Wer sich wirklich intensiv in das Thema hineinfuchsen möchte, dem empfehle ich, sich eine Gruppe in seiner Nähe zu suchen und sich mit Literatur zum Thema ein zu decken.
Hier ein paar Vorschläge: https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/biohacking/978-3-446-43502-5/
Es ergibt immer Sinn sich mit Menschen auszutauschen, die Erfahrungen zum Thema haben.

Ich freue mich über alle Kommentare. Mir ist bewusst, dass ich mit meinem Artikel nur an der Oberfläche kratze. Wenn jemand mit Erfahrungen hier ein paar Worte hinzufügen würde, wäre ich sehr, sehr dankbar dafür.

One thought on “Biohacking: Der Fitnesstrend 2023

  1. Ja,das hört sich nicht so einfach an.Für mich ist das wohl nichts mehr,obwohl ich viele Dinge bereits tue,die für meinen Körper gut sind.Auf Milchprodukte würde ich aber ungern verzichten.Intervallfasten finde ich sehr gut und habe es auch schon praktiziert.Salz und Zucker halte ich in Grenzen,aber ich will nicht an meine Grenzen gehen

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