Hat der Vollmond eine Wirkung auf uns? Mythen und Wahrheit.
Haben die Mondphasen einen Einfluss auf den menschlichen Körper? Wir schauen genauer hoch.
Ein paar Dinge wissen wir ganz gesichert über den Mond und die Mondphasen.
Andere Informationen kann man jedoch tatsächlich getrost in die Abteilung der Märchen und Legenden verschieben.
Ich werde mich diesem Thema heute annehmen und mit euch einmal genau hinsehen.
Fakten
Der Mond ist ca. 400.000 km von der Erde entfernt.
Er strahlt selbst kein Licht aus, sondern wird von der Sonne beleuchtet. Eine Mondrotation dauert ungefähr 27 Tage.
Dabei dreht sich der Mond einmal um die eigene Achse, während er zugleich einmal die Erde umkreist. Und genau das ist der Grund dafür, warum er von der Erde aus immer genau gleich aussieht.
Es ist bekannt und wissenschaftlich belegt, dass der Mond eine Wirkung auf die Erde hat.
Ebbe und Flut werden nachgewiesenermaßen von den Mondphasen beeinflusst. Das gilt jedoch nur für die sehr, sehr großen Gewässer, also die Ozeane. Kleinere Gewässer, wie etwa ein See, werden schon nicht mehr vom Mond beeinflusst.
Der Mond wirkt dabei wie eine Art Magnet. Er zieht mit seiner Anziehungskraft das Wasser von der Erde weg und löst somit Ebbe und Flut aus.
Der Mond stabilisiert außerdem unsere Erdachse. Wäre er nicht da könnten die Erdachse schlimmstenfalls kippen.
Diese Neigung bestimmt unsere Jahreszeiten.
Der Mond hat eine Wirkung auf die Gravitation, also auf die Erdanziehungskraft. Diese ist jedoch vergleichsweise klein.
Ohne den Mond, hätten wir auf der Erde tatsächlich Schwierigkeiten. Wäre der Mond nicht da, vermuten die Wissenschaftler, würde die Erdachse kippen und es käme zu einem dramatischen Klimawandel.
Ohne den Mond hätte einen Tag auf der Erde tatsächlich nur 8 Stunden anstelle 24.
Die Gezeiten haben einen weiteren wichtigen Effekt. Sie führen zu einer Art Reibung und bremsen so die Drehung um die eigene Achse der Erde.
Die Einflüsse des Mondes auf Lebewesen
In der Tierwelt sind viele Wirkungen des Mondes wissenschaftlich nachgewiesen. Bestimmte Insekten oder Zugvögel orientieren sich bei ihren nächtlichen Flügen am Mond.
Andere Tiere pflanzen sich abhängig von den Mondphasen fort.
Manche Krebse richten sich bei ihrer Nahrungssuche vollständig nach dem Mond.
Beim Einfluss des Mondes und seiner Mondphasen auf den menschlichen Körper, gibt es allerdings tatsächlich wenig zu berichten.
Es gibt viele Berichte, die sagen dass in Vollmondnächten mehr Kinder geboren und auch mehr Kinder gezeugt werden. Schlafstörungen sind keine Seltenheit, zum Beispiel scheinen alle Schlafwandler Vollmondnächte zu bevorzugen.
Dies liegt jedoch einzig und allein daran, dass unser Bewusstsein so konstruiert ist, Dinge miteinander zu verknüpfen. Das ist wichtig für uns um zu lernen.
Da wir also tatsächlich nicht isoliert denken, verbinden wir gerne das eine mit dem anderen. Das bedeutet zum Beispiel: ich habe eine Nacht furchtbar schlecht geschlafen. Ich bin am nächsten Tag total müde und zerschlagen und werde mich natürlich irgendwann fragen, was war da eigentlich los?
Und schon wird man Bewusstsein mir eine Antwort geben. Und so werde ich denken, wahrscheinlich war es das schwere Essen. Oder es war das neue Kissen. Oder es war das schreckliche Kapitel in dem Buch, welches ich gerade begonnen habe.
Oder aber mir ist der Vollmond aufgefallen. Und da eine dicke, runde, leuchtende Kugel selbstverständlich etwas ist, an was man sich sehr schnell erinnern wird, werde ich schlechte Nächte ganz fix auf den vollkommen unschuldigen Vollmond schieben.
Schlafstörungen
Es gibt einen Schweizer Wissenschaftler, der untersucht hat ob der Mondzyklus einen Einfluss auf die Qualität des Schlafes hatte.
Tatsächlich ergab sich, dass die Teilnehmer im Schnitt 5 Minuten länger benötigten um einzuschlafen und die Schlafdauer insgesamt 20 Minuten kürzer war.
Bei anderen Teilnehmern aber änderte sich das gesamte Schlafverhalten überhaupt nicht. Es gibt hierzu tatsächlich keine eindeutigen wissenschaftlichen Belege, dass wir bei Vollmond schlecht schlafen.
Eine interessante Untersuchung hat ergeben, als Zahlen einer Umfrage verglichen wurden, die vor 50 Jahren stattgefunden hat, dass die Menschen zu diesem Zeitpunkt weit weniger über Schlafstörungen bei Vollmond geklagt haben.
Ganz sicher hat sich aber der Einfluss des Mondes in 50 Jahren nicht so wesentlich verändert, dass man sagen könnte, seine Wirkung hat in dem halben Jahrhundert dramatisch zugenommen.
Wundheilung
Eine weitere Mutmaßungen betrifft die Wundheilung. Angeblich sollen bestimmte Heilungsverläufe durch den Mond begünstigt werden oder negativ beeinträchtigt.
Hierzu gibt es Untersuchungen eines Chirurgen der 800 Operationen miteinander verglichen hat und zu überhaupt keinem Ergebnis kam.
Haare
Glaubt man die Mondkalender, so gibt es tatsächlich ideale Termine sich die Haare schneiden zu lassen. In Paris gibt es einen Salon der speziell in Vollmondnächten öffnet.
Wieder andere Friseure jedoch schwören darauf, dass der ideale Termin für einen Haarschnitt bei zunehmendem Mond stattfinden sollte. Tatsächlich gibt es dafür überhaupt keinen Nachweis auf irgendeine Wirkung in diesem Zusammenhang.
Das Haar ist sozusagen ein toter Hornfaden. Und da ist es völlig egal wann an diesem „toten Ende“ geschnitten wird.
Mond-Holz
Tatsächlich konnte auch nicht nachgewiesen werden, dass Holz, am besten kurz vor dem Neumond geschlagen, haltbarer, rissfester und sicher vor Fäulnis sei.
Ebenso wird das Pflanzenwachstum nicht durch den Mond stimuliert. Weite Teile der Pflanzen oder des Wurzelwerks befinden sich unter der Erde und sind außerhalb der Reichweite des Mondes.
Glaube
Der Glaube versetzt Berge.
Natürlich ist bekannt, dass viele alte Kulturen und Religionen den Mond spirituell eingebunden haben.
Das mag aber an dem Zeitpunkt ihrer Entstehung liegen. Als die ersten archaischen Rituale geboren wurden, um die sich dann später viele Religionen herum rankten, war der Mond eine wichtige Lichtquelle.
Es ist also kein Wunder, dass sein wunderschönes Licht und seine wechselnden Zyklen zu einem Teil der frühen Glaubensphilosophien wurden.
Mondkalender
Es gibt viele Menschen, die ihr Leben tatsächlich nach einem Mondkalender richten. Dort wird gesagt, dass bei einem abnehmenden Mond diese oder jene Tätigkeit besonders gut gelingen.
Der zunehmende Mond unterstütze alles was mit Wachstum und Gedeihen zu tun hat, auch in Zusammenhang mit Körperfett ansammeln.
Ein Wissenschaftler hat sich jedoch einmal viele unterschiedliche Mondkalender nebeneinander gelegt und festgestellt, dass diese durchaus widersprüchlich sind.
Es gibt also keine einheitliche Literatur zu dem Thema. Jeder Autor eines Mondkalenders setzt für bestimmte Dinge andere Phasen fest.
Fazit
Die Wissenschaft ist sich in vielen Punkten über den Einfluss des Mondes vollkommen uneinig.
Unstrittig sind sein Einfluss auf unseren Planeten und seine Wirkung auf manche Lebewesen. Alles danach ist wissenschaftlich absolut nicht wirklich hinterlegt und so bleibt vieles immer noch im Bereich der Legenden und Mythen.
Vielleicht ist es uns aber auch nicht möglich, jemals bestimmte Effekte wirklich messbar zu machen und wissenschaftlich zu hinterlegen. Wir wissen es nicht. Viele Menschen glauben an die Macht des Mondes und richten ihr Lieben danach aus.
Ich kann aus der Praxis nur sagen, dass es für jeden Menschen, der beschließt etwas in seinem Leben zu ändern immer den perfekten Zeitpunkt gibt.
Ganz egal ob man sich entscheidet abnehmen zu wollen, oder auf anderem Wege etwas für die Gesundheit zu tun, ob man beschließt mehr Sport zu treiben und aktiver zu werden und gesünder zu essen: der richtige Zeitpunkt ist absolut unabhängig vom Mond.
Der ist nämlich genau jetzt!
Be FunctionFit!